Schützenkönige

Die Tradition der Schützenvereine ist alt. Sie reicht wie in Scheinfeld –bedingt durch die damaligen Grafen zu Schwarzenberg- zurück bis ins 12. Jahrhundert. Sie verband den Gedanken des sportlichen Schießens mit der Bereitschaft der Wehrhaftigkeit, die für den freien Bürger früher ganz selbstverständlich war. Heutzutage steht der sportliche Gesichtspunkt im Vordergrund. Die Verbundenheit mit Bräuchen und Gewohnheiten der Anfangszeit hat darunter aber nicht gelitten.

Es wäre nur zu schön – jedenfalls für die Betroffenen – würden die besonderen Privilegien aus der „guten alten Zeit“ der Schützen auch heute noch fortbestehen. So ist einer überlieferten Vereinsgeschichte zu entnehmen, dass die Schützenkönige in den vergangenen Jahrhunderten besondere Förderung erfahren hatten. So wurden sie für die Dauer ihrer Königswürde von allen Steuern und Bürgerpflichten befreit, durften steuerfrei Bier brauen und hatten bei Gemeindefesten Zechfreiheit – wohl, um immer ausreichend „Zielwasser“ getankt zu haben.

Sind Vorteile dieser Art heute auch nicht mehr bekannt: Die Tradition des Schießens und der Geselligkeit wird jedoch weiter gepflegt.
Der Schützenverein Scheinfeld führt diese Tradition fort durch die jährliche Ermittlung eines Schützenkönigs sowie eines Jugendschützenkönigs beim Luftgewehrschießen.
Der/die König/-in „regieren“ jeweils nur ein Jahr. „Machtwechsel“ ist jeweils am Kirchweihsamstag. Traditionell wird bei einem Schützenumzug mit der Stadtkapelle zunächst der Bürgermeister am Rathaus mit Salutschüssen abgeholt. Gemeinsam werden anschließend der amtierende Schützenkönig sowie Jugendschützenkönig von zu Hause abgeholt. Anschließend geht der Umzug weiter zum neuen Schützenkönig und Jugendschützenkönig. Diese Preisträger sind bis dahin für die Teilnehmer des Umzugs noch geheim. Das Geheimnis wird jeweils erst am Zielort gelüftet. Unter Salutschüssen und nach entsprechender Stärkung bei den jeweiligen Königen bewegt sich der Umzug weiter zum Schützenhaus wo anschließend die Proklamation vorgenommen und gebührend gefeiert wird. Die Könige repräsentieren mit der Königskette den Verein dann 1 Jahr lang bei Festen und Veranstaltungen.

Die aktuelle Schützenkönigskette stammt aus dem Jahre 1927. Während des 2. Weltkrieges und zwischen 1958 bis 1968 ruhte der Schießbetrieb. Seit 1993 wird auch ein Jugendschützenkönig ermittelt.